Renovierung und Ausbau der Anbauhalle - Stand Mai 2024
Im September 2023 war es endlich soweit: Nach monatelanger, intensiver Suche fanden wir eine perfekte Immobilie für den Anbau von Genusscannabis. Die Suche war anspruchsvoller als erwartet. Eine geeignete Größe (250 bis 400 Quadratmeter), eine leistungsstarke Stromanbindung (über 100 Ampere), die richtige Lage (mit Einhaltung der Abstandsregelung, in einem Misch- oder Industriegebiet) und viele weitere Voraussetzungen mussten erfüllt werden.
Unsere Wahl fiel auf eine Lagerhalle aus Betonfertigteilen, die all diese Anforderungen erfüllte. Der einzige Haken? Ihr Zustand ließ noch einiges zu wünschen übrig. Doch wir ließen uns nicht entmutigen. Seit Anfang 2024 wird die Halle in schweißtreibender Arbeit umfassend renoviert. In diesem Blogpost möchten wir euch auf diese spannende Reise mitnehmen. Alles begann mit dem Grundzustand:
Die Lagerhalle im Ursprungszustand
Die Wände der Halle waren rundum drei Meter hoch gefliest, was sehr vorteilhaft war, da dies eine äußerst hygienische Umgebung darstellt. Allerdings mussten die verschiedenen Farbtöne der Fliesen geändert werden, da es schwierig war, Verschmutzungen, Insekten und andere Probleme zu erkennen. An vielen Stellen waren Ausbesserungen von Abplatzungen, Löchern und anderen Beschädigungen notwendig.
Die alten Lampen verbrauchten zwar Unmengen an Energie (über 400 Watt pro Fassung), spendeten jedoch kaum Licht. Die Dämmung, die Absicherung gegen Einbruch und eine umfassende Säuberung waren ebenso notwendig wie das Gießen eines neuen Fußbodens und die Entfernung des alten Holzgerüstes am hinteren Ende der Lagerhalle.
Die Renovierungsreise begann mit einer Tiefenreinigung der Wände und aller anderen Oberflächen. Dafür wurde ein professioneller Hochdruckreiniger mit Heißwasserfunktion gemietet. Trotz dieser Hilfe nahm die gründliche Reinigung jeder letzten Ecke über drei Tage in Anspruch. Zuerst wurden alle Oberflächen manuell entstaubt und anschließend mit 70 °C heißem Wasser gereinigt und desinfiziert.
Das manuelle Entstauben mit dem Besen
Die Reinigung mit dem Heißwasser-Hochdruckreiniger
Sobald die Reinigung abgeschlossen war, wurde die Ausbesserung der vielen mehr oder weniger kleinen Probleme sowie die Dämmung der Halle in Angriff genommen. Etliche Säcke Putz und Mörtel sowie Streckstahl, Putzschienen, Styroporplatten und Montageschaum wurden verwendet, um einen einheitlich guten Zustand herzustellen. Alleine für diese Arbeiten wurden über drei Wochen benötigt.
Nach Abschluss dieser Arbeiten mussten die Wände mit einem weißen Fliesenlack versiegelt und die Betonteile darüber teils grau, teils weiß gestrichen werden. Am Ende wurden über 500 Quadratmeter Fläche mit neuer Farbe versehen. Trotz Farbsprühgeräten und zahlreicher Helfer erstreckten sich diese Arbeiten ebenfalls über drei Wochen, da das ständige Verschieben des Gerüsts und das mehrlagige Arbeiten viel Zeit in Anspruch nahmen.
Aufsprühen des Fließenlacks
Montage einer neuen Hallenleuchte
Streichen in 4 Metern Höhe
Rundum geschützt
Nachdem die Wände und die Decke der Halle versorgt waren, stellte der Fußboden das nächste Projekt dar. Dieser wies viele Unebenheiten und ein Gefälle auf, sodass ein vernünftiger Anbau auf Pflanzentischen nur schwer möglich gewesen wäre. Es musste also ein neuer Boden gegossen werden. Die Wände wurden mit Randdämmstreifen beklebt, der Fußboden mit Estrichfolie ausgelegt und die Fläche in Felder unterteilt, um Spannungen im Boden zu vermeiden.
Für das Gießen wurde eine Firma engagiert, die mit einem Silo und einem Einblaswagen anrückte. Fast 30 Tonnen Anhydrit-Estrich wurden mit Wasser angemischt und in die Halle gepumpt.
Die gestrichene Halle, ausgelegt mit Estrichfolie
Unterteilung in Felder - verhindert Rissbildung
Mit dem Gießen des Bodens war die Arbeit noch nicht erledigt. Einige Tage später musste die Sinterschicht (eine Kalkschicht, die während der Aushärtung entsteht) entfernt werden, um ein schnelles Trocknen zu ermöglichen. Mit einem Tellerschleifer und ausreichend Schleifpapier stellte die Entfernung kein Problem dar. Lediglich das Absaugen gestaltete sich langwieriger, da der Filter durch den feinen Staub immer wieder verstopfte.
Das Silo und der Einblaswagen - fast 30 Tonnen Anhydrit
Entfernung der Sinterschicht mit dem Tellerschleifer
Und jetzt? Es bleibt noch viel zu tun. Nun ist es an der Zeit, die Anbauräume zu gestalten. Diese wurden als Fertigmodule konzipiert, und die einzelnen Wandelemente wurden im Mai aufgestellt. Aktuell läuft die Ausstattung mit der Technik auf Hochtouren. Ein Zeitraffervideo dieses aufregenden Prozesses findest du unter diesem Beitrag.
Die nächsten Schritte beinhalten die Installation von Beleuchtungssystemen, Klima- und Belüftungsanlagen und Bewässerungssystemen, die alle speziell darauf ausgelegt sind, optimale Wachstumsbedingungen für unsere Pflanzen zu schaffen. Es wird spannend zu sehen, wie sich die Räume Schritt für Schritt in hochmoderne Anbauflächen verwandeln.